Die Lieferzeit für ein schnelles 3D-Druckprojekt wird nicht durch einen einzelnen Faktor bestimmt, sondern durch eine Kette voneinander abhängiger Variablen. Der bedeutendste Faktor ist die Wahl der Drucktechnologie und das Teilevolumen. Technologien wie SLA und DLP können kleine, detaillierte Teile innerhalb weniger Stunden herstellen, während größere SLS- oder FDM-Teile mit hohem Füllgrad 24–48 Stunden ununterbrochener Bauzeit benötigen können. Die physische Größe des Bauteils korreliert direkt mit der Druckdauer, da ein größeres Bauvolumen längere Wege für den Druckkopf oder Laser bedeutet.
Die Geometrie des Bauteils und die Dateivorbereitung beeinflussen die benötigte Zeit erheblich. Komplexe Designs mit dichten Stützstrukturen erfordern erheblichen Aufwand in der Vorverarbeitung – sowohl automatisch als auch manuell. Zudem verlangen filigrane Details, dünne Wände und feine Strukturen oft langsamere Druckeinstellungen, um die Genauigkeit sicherzustellen – ein direkter Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Qualität. Der erste Schritt der Designoptimierung für die additive Fertigung (DfAM) ist entscheidend, da ein gut konstruiertes Bauteil die Anzahl der erforderlichen Stützen reduziert und die Druckgeschwindigkeit maximiert.
Der „schnelle“ Druckvorgang ist nur eine Phase. Die notwendigen Schritte des Post-Process machen häufig den Großteil der gesamten Lieferzeit aus. Ein Bauteil, das lediglich eine Stützstruktur-Entfernung benötigt, kann innerhalb weniger Stunden versandbereit sein. Benötigt die Anwendung jedoch eine glatte Oberfläche, sind Sandstrahlen oder Trowalisieren erforderlich. Wenn der Prototyp dem Erscheinungsbild oder der Haltbarkeit eines Serienteils entsprechen soll, verlängern weitere Prozesse wie Lackieren , Pulverbeschichten oder sogar CNC-Nachbearbeitung für kritische Funktionsflächen den Zeitplan um mehrere Tage.
Neben dem technischen Ablauf spielen betriebliche Faktoren eine entscheidende Rolle. Dazu gehören die Verfügbarkeit von Maschinen und Materialien, die aktuelle Produktionsauslastung sowie der Aufwand für Qualitätskontrolle und Verpackung. Schließlich bestimmt die gewählte Versandmethode das endgültige Lieferfenster – Expressversand kann die Lieferzeit verkürzen, verursacht jedoch höhere Kosten. Für die absolut schnellste Durchlaufzeit ist es wichtig, all diese Variablen bereits während der Prototyping-Beratung zu berücksichtigen.