Ja, Urethanbauteile eignen sich außergewöhnlich gut für Lackierungen, Strukturierungen und eine Vielzahl weiterer Oberflächenbehandlungen. Dadurch können Prototypen hergestellt werden, die optisch und haptisch nahezu identisch zu Serienbauteilen sind. Die natürliche Haftfähigkeit von gegossenem Polyurethan bietet eine ausgezeichnete Basis für die meisten Beschichtungen. Diese Fähigkeit ist ein zentraler Bestandteil unserer umfassenden Post-Process-Leistungen, sodass wir vollständig veredelte Komponenten direkt aus unseren Rapid-Prototyping- und Urethan-Guss-Services liefern können.
Urethanbauteile können sowohl durch Lackierung als auch durch Pulverbeschichtung veredelt werden. Bei der Lackierung wird typischerweise zunächst eine Grundierung aufgetragen, um optimale Haftung zu gewährleisten und eine gleichmäßige Oberfläche zu schaffen. Anschließend folgen Farbschichten und bei Bedarf ein transparenter Schutzüberzug. Während Pulverbeschichtung normalerweise metallischen Bauteilen vorbehalten ist, können bestimmte Niedrigtemperatur-Pulver auch auf Urethan angewendet werden – allerdings ist hierbei eine sorgfältige Prozesskontrolle erforderlich, um thermische Verformungen zu vermeiden.
Strukturierungen können auf zwei primäre Arten erzeugt werden. Am häufigsten wird die Textur direkt auf das Master-Pattern aufgebracht, das zur Herstellung der Silikonform dient. Dieser Prozess – bekannt als Formtexturierung – überträgt das Muster (z. B. Narbung, Lederoptik oder feine Körnung) perfekt auf jedes gegossene Teil. Alternativ können für eine weniger detailgetreue oder lokal begrenzte Strukturierung nach dem Guss Verfahren wie Sandstrahlen eingesetzt werden, um eine gleichmäßige matte oder satinierte Oberfläche zu erzeugen.
Über Lackierung und Strukturierung hinaus können Urethanbauteile auch andere dekorative Oberflächenprozesse durchlaufen. Metallische Effekte können beispielsweise mittels Vakuummetallisierung (PVD) erzielt werden, wodurch eine dünne, dekorative Schicht aus Chrom, Gold oder anderem Metall aufgebracht wird. Zu beachten ist jedoch, dass bestimmte metalltypische Verfahren – wie etwa das Eloxieren – nicht auf nichtleitfähige Polymere wie Urethan anwendbar sind. Der Erfolg jeder Oberflächenbehandlung hängt stark von der richtigen Vorbereitung ab, einschließlich Reinigung und leichter Aufrauung, um maximale Haftung sicherzustellen.