Micro-Arc Oxidation (MAO) und Plasmaelektrolytische Oxidation (PEO) werden oft synonym verwendet, da PEO als die technologisch weiterentwickelte Form des MAO-Prozesses gilt. Beide sind elektrochemische Oberflächenbehandlungen, die eine keramische Beschichtung auf Leichtmetallen wie Aluminium, Magnesium und Titan erzeugen. Der entscheidende Unterschied liegt in der präzisen Kontrolle des elektrischen Regimes. Während beide Hochspannung verwenden, um Plasmentladungen im Elektrolyten aufrechtzuerhalten, nutzen moderne PEO-Prozesse hochentwickelte, modulierte elektrische Parameter (z. B. bipolare Pulsströme mit exakt gesteuerter Frequenz, Tastverhältnis und Stromdichte). Diese verbesserte Steuerung im PEO-Prozess beeinflusst direkt die Struktur und Eigenschaften der resultierenden Beschichtung und macht sie überlegen für anspruchsvollste Anwendungen, in denen unser Arc-Anodizing-Service eingesetzt werden kann.
Die Schichtstruktur ist ein wesentlicher Unterschied. Eine klassische MAO-Beschichtung zeigt typischerweise eine ausgeprägte Dreischichtstruktur: eine dünne, dichte Innenbarriereschicht; eine relativ dicke, kompakte Mittelschicht; sowie eine poröse, raue Außenschicht. Die intensiven, lokalisierten Mikroentladungen des MAO-Prozesses können große gesinterte Partikel und Mikrorisse erzeugen.
Im Gegensatz dazu fördert eine gut abgestimmte PEO-Beschichtung – erreicht durch optimierte Prozessparameter – eine gleichmäßigere und verfeinerte Mikrostruktur. Die Entladungen sind kontrollierter und zahlreicher, was zu einer feineren Kornstruktur, geringerer Porosität und einem glatteren Übergang von der dichten Substratgrenzfläche bis zur Oberfläche führt. Das Ergebnis ist eine stärker integrierte Beschichtung, die weniger anfällig für Delamination ist.
Die strukturellen Verbesserungen von PEO-Beschichtungen führen direkt zu höherer Dauerhaltbarkeit:
Härte und Verschleißfestigkeit: Beide Beschichtungen sind außergewöhnlich hart, jedoch erreichen PEO-Schichten aufgrund der feineren Mikrostruktur oft höhere und gleichmäßigere Oberflächenhärten (häufig >1500 HV). Dies macht sie extrem widerstandsfähig gegen abrasiven und adhäsiven Verschleiß und übertrifft viele thermisch gespritzte Beschichtungen.
Korrosionsbeständigkeit: Die reduzierte Porosität und geringere Mikrorissbildung in PEO-Beschichtungen erzeugen eine deutlich effektivere Barriere gegen korrosive Medien. Während beide Verfahren hervorragenden Schutz bieten, kann eine dichte PEO-Beschichtung in standardisierten Validierungsprüfungen wie dem Post-Process ASTM B117 Salznebeltest deutlich längere Beständigkeit zeigen – oft über 1000 Stunden ohne Versagen.
Adhäsion und mechanische Integrität: Die Haftung zwischen Beschichtung und Substrat ist bei PEO metallurgisch – die Oxidschicht wächst durch plasmainduzierte Reaktion aus dem Grundmetall heraus. Die verfeinerte Struktur der PEO-Schicht reduziert Spannungsspitzen und führt zu überlegener Haftfestigkeit und besserem Ermüdungsverhalten im Vergleich zur teilweise spröden, mehrlagigen Struktur einer klassischen MAO-Schicht. Dies ist entscheidend für Bauteile, die Post Machining oder mechanischen Stößen ausgesetzt sind.
Für allgemeine Anwendungen, die guten Verschleiß- und Korrosionsschutz erfordern, kann ein Standard-MAO-Prozess ausreichend sein. Für kritische Komponenten in der Luft- und Raumfahrt, im Automobilbereich und in hochwertigen medizinischen Geräten – wo langfristige Zuverlässigkeit unter dynamischen Belastungen und aggressiven Umgebungen essenziell ist – ist der fortschrittliche PEO-Prozess jedoch die eindeutige Wahl.
Seine überlegene Beschichtungsuniformität, Dichte und mechanische Leistungsfähigkeit gewährleisten konstante Performance und machen ihn zur bevorzugten High-End-Lösung innerhalb der plasmaelektrolytischen Oxidationstechnologien.